um 1920, Dresdner Barockstil, Dresden, Nußbaum/Nadelholz furniert, Metallappliken, Zopf- und Akanthusblattdekor, konvex geschwungene Front, 4-seitig verglast, frontseitig mit eingeätztem Firmenslogan " Salem Aleikum - Zigaretten, Für Feinschmecker", darüber Farbdruck mit Ansicht des Zigarettenfabrikgebäudes und der Firmenanschrift, oberer Abschluß mehrfach geschwungen, seitlich mit goldenen Zierkugeln, mittig Inschrift in Gold "Salem Aleikum", rückseitig Metallschild mit Inschrift "Dieser Reklameschrank der Firma Orientalischer Tabak und Cigarettenfabrik "Yenidze" Inh. Hugo Zietz, Dresden. Es dürfen darin nur Fabrikate dieser Firma ausgestellt werden", rückseitig 1- türig, 1 Schlüssel, Innenleben mit drei Glaseinlegeböden, 1 x mit Riss, Altersspuren, Furnierschäden, Ecke bestoßen, Farbverluste am Firmenetikett, ca. 84x50x29,5cm.
Objektinformation zum Reklamenschrank:
Das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Es steht an der Weißeritzstraße am östlichen Rand der Friedrichstadt, unweit des Kongresszentrums. Das von 1908 bis 1909 von Martin Hammitzsch geplante Bauwerk hat eine Gesamthöhe von 62 Metern und wird heute als Bürogebäude genutzt.
Der Unternehmer Hugo Zietz, Inhaber der Orientalischen Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze (gegr. 1886), importierte den Tabak für seine Zigaretten (u. a. der Marke Salem) aus dem Anbaugebiet von „Yenice“ (sprich yenídsche). Dies ist der türkische Name der Kleinstadt Genisea im heutigen Nordgriechenland (in der Nähe von Xanthi, nicht zu verwechseln mit Giannitsa (auf Türkisch Yenice-i Vardar)), das damals noch zum Osmanischen Reich gehörte.
Die Tabakfabrik Yenidze gehörte Hugo Zietz, bis dieser sie 1924 an das Unternehmen Reemtsma verkaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt. Die Aufbauarbeiten wurden in dem Film Karbid und Sauerampfer thematisiert. In die Yenidze zog 1953 der VEB Importtabak ein, Vorläufer des späteren VEB Tabakkontor, der das Gebäude zur Lagerung von Rohtabak nutzte und die Zigarettenfabriken der DDR mit Rohmaterial versorgte.
Als außergewöhnliches Baudenkmal wurde die Yenidze 1996 saniert; der hintere Gebäudeteil wird seitdem für Büros benutzt. Im vorderen „Kuppelteil“ befindet sich das Kuppelrestaurant mit dem höchsten Biergarten Dresdens. Literatur: Internet
Kategorie: Möbel