um 1700, Süddeutschland, Augsburg, Zweitüriger ebonisierter Korpus, gerader Korpus, Sockelgeschoß bogig ausgeschnitten, 2- türige Front, rechteckige Füllungsfelder, im Inneren zwei Schubladenreihen mit je vier Schubfächern, diese und die Innenseiten der Türen mit verspiegelten Hinterglasminiaturen, Gartenszenen mit flanierenden Kavalieren und Damen, gerader, leicht vorkragender Abschluß, mittige Handhabe, altes Schloß, 1 Schlüssel, rückseitige Füße fehlen, Innen- und Außenseite fehlende Zierleisten, Beschlag an der Handhabe fehlt, Altersspuren, ca. 29x23x13cm, ausgeklappte Breite ca. 41cm außergewöhnliches Ziermöbel aus dem süddeutschen Raum
Objektinformation: Miniaturisierte Möbel sind schon seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Zu allen Gebrauchsmöbeltypen entstanden immer auch kleinere Varianten, als Spielmöbel für Kinder und Erwachsene oder als Modellmöbel, um Möglichkeiten zu demonstrieren. Der tragbare Schubladenschrank mit Fallklappe oder zwei Fronttüren war nie ausschließlich Funktionsmöbel. Ob beschlagen mit Silberapplikationen wie der legendäre verschollene Pommersche Kunstschrank des Augsburger Kunsthändlers Philipp Hainhofer (1578 - 1647) oder der fantastisch in verschiedenfarbigen Hölzern intarsierte Wrangel-Schrank im Westfälischen Landesmuseum Münster, ob mit Füllungen aus Hartsteinen des Florentiner Opificio delle Pietre Dure - immer verlockten die sichtbaren Fronten zur Verzierung.
Kategorie: Varia